E-Auto laden – Kosten und weitere Faktoren

23. 03. 2023

Zwar sind Elektroautos in der Anschaffung häufig noch teurer als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, doch wie sieht es hier mit anderen Ausgaben wie beispielsweise den Kosten für den Treibstoff aus? Strom ist in der Regel günstiger als Benzin und Diesel, die Ladekosten für das E-Auto können sich allerdings stark nach Tarif, Anbieter und Ladestation unterscheiden.

a man charges his electric car at a charging station

Was kostet das Laden an öffentlichen Ladestationen?

Wer sich überlegt, ein E-Auto zu kaufen, für den sind nicht nur Faktoren wie Reichweite und Beschleunigung interessant – fast noch wichtiger ist für viele die Frage nach den Lademöglichkeiten und insbesondere den damit verbundenen Kosten. Laut Bundesnetzagentur gibt es in Deutschland über 67.000 öffentliche Normalladepunkte und über 13.000 öffentliche Schnellladepunkte für Elektroautos (Stand: Januar 2023). Hier können E-Autofahrer ihr Fahrzeug abstellen und in relativ kurzer Zeit wieder aufladen.

Häufig wird dafür eine Ladekarte benötigt, es gibt aber mittlerweile auch Ladestationen, die mithilfe einer App aktiviert werden. Je nach Ladesäule, Anbieter und Tarif können die Kosten für das Laden des E-Autos deutlich variieren. So gibt es beispielsweise Stromtarife, die an Grundgebühren gekoppelt sind, während andere Anbieter nach der Ladezeit abrechnen. Bei den meisten öffentlichen Ladesäulen kommen die Ladekosten jedoch durch die Kilowattstunden zustande. Es gibt aber auch immer mehr Anbieter, die einen Pauschal-Preis pro Ladevorgang berechnen.

E-Auto laden: Kosten nach verschiedenen Tarifmodellen

  • Abrechnung nach Nutzungsdauer: Diese Variante wird inzwischen von nur wenigen E-Tankstellen angeboten, denn sie weist vor allem für Besitzer eines E-Autos mit geringer Ladeleistung Nachteile auf. Außerdem unterscheiden sich die Kosten zwischen Normal- und Schnellladestation beträchtlich. So können Sie an einer AC-Ladesäule mit fünf bis 10 Cent pro Minute rechnen. An DC-Ladestationen werden Ihnen pro Minute dagegen 25 bis 35 Cent in Rechnung gestellt. Pro Stunde zahlen Sie an Ladetankstellen mit diesem Abrechnungsmodell also zwischen 3 und 21 Euro.
  • Abrechnung nach Kilowattstunden: Bei vielen Stromtankstellen richten sich die Kosten für das Aufladen eines Elektroautos nach den Kilowattstunden. Hier können Sie in der Regel mit Preisen zwischen 25 und 40 Cent pro kWh bei Normalladesäulen und 35 bis 50 Cent pro kWh bei Schnellladesäulen rechnen. Haben Sie ein kleines Elektroauto (35 kWh), dann kostet eine Vollladung ca. 8,75 bis 17,50 Euro. Bei größeren Fahrzeugen (70 kWh) belaufen sich die Kosten für eine volle Ladung zwischen 17,5 und 35 Euro.
  • Abrechnung durch Pauschal-Preis pro Ladevorgang: Immer mehr Anbieter berechnen die Ladekosten nicht mehr nach dem Verbrauch, sondern legen einen Pauschal-Preis fest, der dann pro Ladevorgang gezahlt wird. Hier können Sie im Normalfall mit Preisen zwischen 5 und 15 Euro pro Ladung rechnen. Besonders E-Autos mit hoher Akkukapazität profitieren von diesem Abrechnungssystem, da man an diesen Stromtankstellen pro Kilowattstunde umso weniger zahlt, desto mehr Energie getankt wird.

Wie kann man an öffentlichen Ladestationen bezahlen?

An öffentlichen Ladestationen gibt es verschiedene Methoden, mit denen Sie Ihre Tankfüllung Strom bezahlen können. Diese Möglichkeiten haben Sie:

  • Per Ladekarte: Nachdem die Ladekarte an das Lesegerät der Ladestation gehalten wurde, werden die Ladekosten in Rechnung gestellt. Am Ende des Monats wird diese dann per Lastschriftverfahren beglichen. Ein großer Vorteil von Ladekarten ist, dass bei diesem Bezahlverfahren oft die Grundgebühr wegfällt.
  • Per App: Bei dieser Bezahlmöglichkeit können Sie bequem über Ihr Smartphone bezahlen, indem Sie (in der Regel) einen QR-Code an der Ladetankstelle scannen. Nach dem Ladevorgang werden die Kosten direkt von Ihrem Konto abgebucht.
  • Per EC- oder Kreditkarte: Diese Bezahloption wird nur von wenigen Ladestationen in Deutschland angeboten und ist nur dann möglich, wenn sie ein entsprechendes Kundenkonto vorweisen können.

E-Auto laden: Kosten nach verschiedenen Anbietern

Grundsätzlich lassen sich die Stromversorger in zwei Gruppen unterteilen: Zum einen gibt es Serviceanbieter, die nur regional operieren, wie zum Beispiel Stadtwerke. Es gibt aber auch Provider, die über ihre Regionen hinaus gehen und deutschlandweit Zugang zu Ladesäulen diverser Betreiber gewähren. Teilweise sind sie sogar im Ausland vertreten. Im Folgenden finden Sie einen Überblick der gängigsten Ladeanbieter für Autostrom:

AnbieterEuropaweitGrundgebührPreis an AC-LadesäulePreis an DC-LadesäuleAbrechnungZugang
ADAC e-ChargeDeutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande, Frankreich, ItalienKeineZwischen 51 und 60 Cent pro kWh (je nach Betreiber)Zwischen 51 und 79 Cent pro kWh (je nach Betreiber)Monatliche Rechnung, Lastschrift oder KreditkarteLadekarte oder EnBW mobility+ App
elliJaDrive Free: Keine
Drive City: 7,99 Euro
Drive Highway: 14,99 Euro
Drive Free: 60 Cent pro kWh
Drive City: 50 Cent pro kWh
Drive Highway: 45 Cent pro kWh
Drive Free: 81 Cent pro kWh
Drive City: 64 Cent pro kWh
Drive Highway: 58 Cent pro kWh
Nach kWh, über KreditkarteLadekarte und App
E.ON Drive easyNein, bundesweit4,95 Euro pro MonatTarif E.On Stationen: 39 Cent pro kWh
Tarif anderer Betreiber: 44 Cent pro kWh
Tarif E.On Stationen: 49 Cent pro kWh
Tarif anderer Betreiber: 60 Cent pro kWh
Monatliche Rechnung, Lastschrift. Meist nach kWh, vereinzelt als Pauschale pro Ladevorgang.App
Maingau EnergieJaKeine49 Cent pro kWh + 10 Cent pro Minute ab 240 Minuten59 Cent pro kWh + 10 Cent pro Minute ab 60 MinutenRechnung per MailApp, Chip oder Ladekarte
Shell RechargeDeutschland, Österreich, Niederlande, Belgien, Frankreich, Italien, GroßbritannienKeine, dafür Transaktionsgebühr (35 Cent pro Ladevorgang, allerdings max. 7 Euro pro Monat)Tarif Shell Recharge: Preis variabel/Anzeige in der App
Tarif anderer Betreiber: 49 Cent pro kWh
Tarif Shell Recharge: 64 Cent pro kWh
Tarif anderer Betreiber: 74 Cent pro kWh
Monatliche RechnungLadekarte oder App
Stadtwerke MünchenNein, bundesweitKeine49 Cent pro kWh69 Cent pro kWhQuartalweise (Rechnung, Kreditkarte), Direktzahlung per SmartphoneSWM-Ladekarte (einmalig 5 Euro); je nach Ladesäule auch über App oder QR-Code
Quelle: ADAC e.V.

Welche Faktoren beeinflussen die Kosten?

Nicht nur die Art der Ladesäule bzw. des Ladevorgangs – also ob es sich um AC- oder DC-Strom handelt – kann Einfluss auf die Kosten der Ladung eines Elektroautos haben. Die aktuelle Energiekrise macht selbstverständlich nicht vor E-Tankstellen Halt, sodass die Strompreiserhöhung zweifelslos auch dazu führt, dass viele Betreiber von Ladestationen ihre Preise für den Autostrom anheben. Mit der Strompreisbremse, die seit Anfang des Jahres 2023 gilt, müsste es für den Verbraucher jedoch einen kleinen „Hoffnungsschimmer“ geben, oder? Doch dem ist nicht ganz so, denn die staatliche Unterstützung geht direkt an die Ladesäulenbetreiber, die selbst entscheiden können, inwiefern sie Preisnachlässe für die Verbraucher gewähren. Das Aufladen von E-Autos bleibt somit nicht besonders günstig.

Ist Benzin aktuell günstiger als Strom?

Besonders interessant ist der Vergleich zwischen Strom- und Benzinpreisen. Auch die Preise für  Benzin sind in den letzten Jahren gestiegen – so mussten Verbraucher Anfang Januar 2023 für einen Liter Super E10 etwa 1,74 Euro zahlen. Rechnet man nun mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 7,7 Liter auf 100 Kilometern, würden die Kosten für den Kraftstoff 13,40 Euro betragen. Ein Elektroauto benötigt für dieselbe Strecke im Durchschnitt circa 21,6 kWh Strom. Bei einer Ladestation mit mittlerem Tarif belaufen sich die Kosten dementsprechend auf rund 8,64 Euro pro 100 Kilometer, bei einem teuren Ladetarif können sich diese auf 10,80 Euro erhöhen. Nichtsdestotrotz kommen E-Auto-Fahrer also noch immer günstiger weg.

Faktoren wie Fahrstil, Geschwindigkeit, Außentemperatur oder ob Anwendungen im Fahrzeug wie Sitz- oder Scheibenheizung aktiviert sind, können allerdings erheblichen Einfluss auf den Verbrauch bzw. die Reichweite haben. Auch andere Aspekte, die sich auf die Gesamtkosten (Unterhalt) eines Autos auswirken, sollten beim Vergleich zwischen Verbrennern und E-Fahrzeugen nicht außer Acht gelassen werden. Dazu gehören beispielsweise Kosten für Versicherungen, Wartungsarbeiten, Inspektionen und Wertverlust.

Lohnt sich eine private Ladelösung?

Die gute Nachricht: Seit einiger Zeit sinken in Deutschland die Strompreise wieder. Das bedeutet, dass das Laden des Elektroautos in den eigenen vier Wänden auch wieder preiswerter wird. Aktuell liegt der Preis für Haushaltsstrom je nach Stromanbieter bei rund 34,6 Cent/kWh (Stand: März 2023), für 100 Kilometer zahlt man mit dem E-Auto somit rund 7,47 Euro.

Möchten Sie Ihr E-Auto zuhause laden, funktioniert das am besten mit einer Wallbox. Theoretisch kann man sein Fahrzeug mit einem speziellen Schuko-Kabel auch über eine herkömmliche Haushaltssteckdose aufladen, jedoch ist davon auf Dauer abzuraten. Da normale Leitungen nicht wirklich für die Dauerbelastung des Ladevorgangs ausgelegt sind, besteht Brandgefahr. Zudem dauert das Aufladen an der Steckdose am längsten. Mit einer Wallbox lassen sich bis zu 30 Prozent Strom sparen.

Unsere Wallboxen Zaptec Go und Zaptec Pro schaffen sogar noch mehr, da sie in nur einer Stunde Ladezeit eine Reichweite von bis zu 110 km ermöglichen. Preislich unterscheiden sich beide Optionen allerdings kaum. Am günstigsten ist es für Besitzer einer Photovoltaik-Anlage, denn hier das Aufladen des E-Autos kostenlos, sofern die Anlage zum Ladezeitpunkt auch genügend Energie liefert.

AufladungStrommengeLadedauerPreis pro VollladungPreis pro 100 km
Haushaltssteckdose30 kWh13 Stunden10,38 €7,47 €
Wallbox30 kWh7 Stunden (bei 11 kW)10,38 €7,47 €
Photovoltaik (Schuko)30 kWh13 Stunden0 €0 €
Photovoltaik (Wallbox)30 kWh7 Stunden (bei 11 kW)0 €0 €
Öffentliche Ladestation30 kWh5 Stunden (an einer AC-Ladestation)7,50 – 15 €5,40 – 10,80 €

Wirft man einen Blick in die Vergleichstabelle, wird schnell ersichtlich: Die Anschaffung einer Wallbox lohnt sich auf jeden Fall. Zwar gibt es öffentliche Ladestationen, an denen man sein E-Auto unter Umständen günstiger aufladen kann, ob sich diese aber in der Nähe befinden oder gerade verfügbar sind, ist häufig ungewiss. Stattdessen ist es viel bequemer, wenn man das Fahrzeug in seiner eigenen Garage aufladen kann, während es ohnehin dort stehen muss. Übrigens gibt es eine staatliche Förderung für die Anschaffung einer Wallbox.

Falls Sie auf der Suche nach einer Wallbox für Zuhause sind: Die Zaptec Go bietet die optimale Lösung für effizientes und smartes Laden. Damit erreichen Sie eine Reichweite von bis zu 110 km in nur einer Stunde. So Sie nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihren Geldbeutel.

FAQ

Wie teuer sind 100 km mit dem E-Auto?

Wie viel 100 Kilometer mit dem Elektroauto kosten, ist in erster Linie davon abhängig, wo man sein Fahrzeug auflädt. An öffentlichen E-Tankstellen können Sie mit Preisen zwischen 5,40 und 10,80 Euro pro 100 km rechnen. Möchten Sie Ihr Elektroauto zu Hause laden, belaufen sich die Kosten derzeit auf circa 7,47 Euro.

Was kostet 1 kWh Strom an der Ladesäule?

Je nach Anbieter und Tarif können die Kosten für das Laden eines E-Autos an einer Ladesäule deutlich variieren. Bei Normalladepunkten (AC) können Sie mit Preisen zwischen 25 und 40 Cent pro 1 kWh rechnen, während die Ladekosten bei Schnellladepunkten (DC) zwischen 35 und 50 Cent pro kWh betragen.

Ist Strom günstiger als Benzin?

Aufgrund der aktuellen Energiekrise ist nicht nur der Haushaltsstrom teurer geworden, auch Ladesäulenbetreiber haben ihre Preise angehoben. Da die Benzinpreise jedoch ebenfalls zugenommen haben, schneiden E-Autos hinsichtlich der Kosten für den Treibstoff noch immer besser als Verbrenner ab.

Wie teuer ist eine Tankfüllung Strom?

Die Kosten für eine Vollladung sind im Wesentlichen abhängig vom Fahrzeugmodell. Bei einer Batterieleistung von 30 kWh kommen Sie für eine Tankfüllung auf einen Preis zwischen 7,50 und 15 €, wenn Sie Ihr E-Auto an einer öffentlichen Ladestation aufladen. Haben Sie eine Wallbox zu Hause, belaufen sich die Kosten für eine Vollladung auf rund 10,38 €.

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